Inspiration für nachhaltiges Bauen
Heute beim gemütlichen Sonntagmorgen-Kaffee bin ich auf zwei spannende und inspirierende Beiträge in der SZ zum Thema nachhaltiges Bauen gestoßen:
Zum einen gab es einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung über Lehmbau. Vorgestellt wurde der Vorarlberger Martin Rauch und seine Firma, die für diese Bauweise Vorreiter in Österreich und Deutschland sind. Passend zu diesem Artikel konnte vor einigen Tagen in Traunstein eine innovative Lehmbaustelle besichtigt werden, den Neubau auf dem Campus St. Michael. Hier gab es spannenden Einblicke in die Bauweise mit tragenden Lehmbauteilen und in das Konzept für eine nachhaltige Ausrichtung des Gebäudes und seiner Nutzung.
Das Gebäude kann als Pilotprojekt für die Bauweise mit tragenden Außen- und Innenwänden aus Stampflehm gesehen werden. Das Projekt zeigt aber auch, dass nachhaltiges Bauen, gerade bei uns in Deutschland, herausfordernd sein kann.
Beim Weiterlesen bin ich auf den nächsten spannenden Artikel zum Thema Nachhaltigkeit im Bau gestoßen. Vorgestellt wurde hier das Berliner Start-up Concular, ein Unternehmen, das im Bereich zirkuläres Bauen arbeitet. Concular handelt mit Abbruchmaterialen aus alten Gebäuden. Gebäude, die abgebrochen werden sollen, werden daraufhin untersucht, welche Bauteile wiederverwendet werden können. Für die Käufer bedeutet dies zum einen eine Kostenersparnis im Vergleich zu neuen Materialen. Zum anderen trägt das Konzept zu einer Kreislaufwirtschaft bei und hilft damit, Ressourcen zu sparen und Bauteilen ein zweites Leben zu geben anstatt auf der Deponie zu landen.
Wie dies in der Praxis funktioniert, testen wir gerade aktuell bei einem unserer Projekte, das in Zusammenarbeit mit Concular erfolgt. Hier werden verschiedenste Materialen wie Systemtrennwände, Brandschutz- und Innentüren, Sanitärgegenstände, Möbel und Leuchten aus alten Projekten ausgebaut und in unserem Projekt wiederverwendet. Für uns, den Bauherren und die ausführenden Firmen ein neues und spannendes Thema! Wir freuen uns über die Gelegenheit, das Ganze zu begleiten und dabei Erfahrung im zirkulären Bauen zu sammeln.
Für nachhaltiges Bauen wird es nicht die eine Antwort geben. Vielmehr braucht es verschiedenste Ansätze, Bauen nachhaltiger zu gestalten. Die beiden Beispiele zeigen, dass es mehr und mehr Ideen gibt, wie die enormen CO²-Emissionen, die durch die Bauindustrie verursacht werden, reduziert werden können.
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